Warum die Kreislaufwirtschaft die Ressourcen schont
Die Gesellschaft ist bald bereit für die Kreislaufwirtschaft. Diese ist ein altbewährtes System, wie die schottische Whiskyproduktion beweist.
Wer an Kreislaufwirtschaft denkt, denkt selten an Whisky. Doch die schottische Whiskyproduktion wurde bis vor Kurzem gesetzlich zur Kreislaufwirtschaft gezwungen. Der Whisky durfte nur in bereits genutzte Fässer abgefüllt werden. Von Schottland an die Nordstrasse 182 zum bekannten «Tre Fratelli» mit seinem schönen Garten. Das Haus mit den noch intakten Fenstern, Türen, sanitären Anlagen und tragenden Wänden sowie einem intakten Fundament wurde vollständig abgerissen. Ich gehe davon aus, dass das wenigste re- oder upcycelt wurde.
Folglich müssen wir die Kreislaufwirtschaft gesetzlich verankern. Die konservative Wirtschaft denkt noch zu stark linear. Wir bauen die Ressourcen ab, verarbeiten diese zu Objekten, welche früher oder später auf der Deponie landen. Zwischen Abbau und Deponie soll möglichst viel Gewinn erwirtschaftet werden, alles andere ist nebensächlich. Deshalb reduzieren auch technologische Quantensprünge häufig nicht den Ressourcenverschleiss, sondern heizen den Konsum zusätzlich an.
Bestehendes reparieren und wiederverwenden
Ein Gegenmodell ist beispielsweise das «Repair Café Buchegg» oder der Kreisflomi. Hier können Kleider, Spielsachen, Velos, Haushaltsgeräte repariert werden oder finden neue Abnehmer*innen. Aus ökologischer Sicht haben wir in der Schweiz den grössten Hebel jedoch bei der Baubranche: 84 Prozent unseres Abfalls ist Aushub-, Ausbruch- sowie Rückbaumaterial. Davon werden im Kanton Zürich aktuell nur zwei Drittel wiederverwendet.
Gemäss der Bauphysikerin Nadège Vetterli vom Bundesamt für Energie sollte primär saniert werden. Der Abbruch eines bestehenden Gebäudes und die Erstellung eines Neubaus sind ökologisch selten sinnvoll. Ein neuer Rohbau verschlingt immer eine enorme Menge an grauer Energie, daher sollte der bestehende Rohbau weiter genutzt werden. Leider wurde dies an der Nordstrasse 182 nicht gemacht. Im September kommt
die kantonale Verfassungsänderung zur Kreislaufwirtschaft zur Abstimmung. Die Grünen haben sie initiiert und sie ebnet für Zürich den Weg zur Kreislaufwirtschaft.